Weissenberge - Geschichte der Strasse
Der beliebte und sonnige Ausflugs- und Ferienort in der Ferienregion Elm im Kanton Glarus, 1300 m.ü.M.



Zu den aktuellen Ereignissen in der Strassenkorporation.

Geschichte der Weissenberger Strasse

Neues von Charles Kaufmann über die Gründung 1922

Themen auf dieser Seite:

Schlussabnahme der Weissenberger Strasse im Rutschgebiet

(Bericht in der Südostschweiz vom 25. Mai 2001)
Am 16. Mai 2001 erfolgte die Schlussabnahme der Bauarbeiten im Beisein der Behörden, der am Bau Beteiligten und Vertretern der Strassenkorporation.

Zur Erinnerung:
Jürg Walcher vom KantonsforstamtAm 17. März 1999 war die Strasse abgerutscht, wohl durch die Nässe und den schweren Schnee in diesem ausserordentlichen Winter. Am 28. April 1999 erlaubten die Verhältnisse den Baubeginn, und schon am 20.Mai war eine erste Durchfahrt möglich. Die Bauarbeiten für die Hangsicherung und Entwässerung zogen sich aber noch bis in den Herbst hinein. Heute, nach 2 Jahren, präsentiert sich das Gebiet in sattem Grün, und überall spriessen die gesamthaft 4000 Weiden- und Erlenstecklinge. Bald sollte sich aber das Bild ändern, das Gebüsch überhandnehmen, und dem Hang für die Zukunft Halt verleihen und die Holzeinbauten beschatten.

anlässlich der SchlussabnahmeIngenieur Jürg Walcher vom Kantonsforstamt wies auf das technisch anspruchsvolle Projekt hin und dankte Fritz Ammann als Vertreter der Bauleitung und allen Ausführenden für die geleistete Arbeit. 220 Kubikmeter Holz wurden in den rutschigen und lehmigen Boden eingebaut, die unter Leitung von Förster Hansheiri Schuler vom gegenüberliegenden Talhang mit dem Heli herübergeflogen wurden. Viele Hände halfen damals beim Entrinden, nebst den eigenen Leuten auch die Integrationsklasse Glarus und der Zivilschutz.

Strassen-Korporations Präsident Fridli Stauffacher-Rhyner dankte allen Beteiligten. Besonders lobte er die die Firma Marti AG und deren Arbeiter, die mit unermüdlichem Einsatz ans Werk gingen. Das Arbeiten mit dem Menzi Muck am steilen Abhang war nicht einfach und erforderte höchstes Können und Konzentration. Oft waren Arbeiter bis zum Einnachten auf der Baustelle. Wie Christoph Schneider als Vertreter der Bauunternehmung meinte, war die Aufgabe aber auch „viel interessanter als einfach ein Einfamilienhaus aufzustellen“.

Das Rutschgebiet vor der Begrünung Ebenso hervorzuheben ist das nicht selbstverständliche Engagement von Kreisforst- Ingenieur Walcher, der sofort und unbürokratisch das Projekt initialisierte und die nötigen Gelder verfügbar machte. Sonst wäre die Strasse nicht so schnell wieder befahrbar gewesen. Von den Gesamtkosten von nunmehr rund Fr. 300'000.— übernahm der Kanton 90%, und dank weiteren Beiträgen aus Waldbauprojekten und Sofortmassnahmen kann die Belastung in erträglichem Rahmen gehalten werden. Trotz der hohen Kosten für die wenigen Meter Strasse sei es keine Luxusausführung geworden, meinte Walcher, das Stück passe aber ins Bild der gesamten Weissenberger Strasse.

Der Strassenkorporation obliegt nun die Pflege der Bauten. Holzkännel müssen offengehalten und Undichtigkeiten behoben werden, so dass die oberflächlichen Holzbauten 20-40 Jahre Lebensdauer erreichen sollten, währenddem erwartet werden kann, dass die unterirdischen Holzeinbauten viele Generationen überdauern werden. Viel eher als mit einem Problem im sanierten Stück muss jedoch mit einem Rutsch wenige Dutzend Meter weiter unten gerechnet werden, wo deutliche Spuren von Hangbewegung erkennbar sind. Ein Bachtobel bleibt eben ein Erosionsgebiet, das immer in Bewegung ist und auch in Zukunft Aufmerksamkeit erfordern wird, und da und dort mit Überraschungen aufwarten kann. Es ist wohl auch ein Zeichen unserer Zeit, dass Bäche und Entwässerungsgräben nicht mehr mit der gleichen Gewissenhaftigkeit gepflegt werden wie früher, was – so Walcher – in Zukunft noch vielerorts umfangreiche Sanierungsarbeiten erfordern wird.

Sicher schliessen sich mir alle Weissenberger und Matter, Ferienhausbesitzer, Wanderer, Schlittler und sonstigen Benützer an, dem kleinen Kreis der wirklich Beteiligten, die Überdurchschnittliches geleistet haben, aufrichtig für ihre Arbeit zu danken.
Hansjürg Keller, Aktuar

Die neue Waldibachbrücke

Einweihung der neuen Waldibachbrücke Im Sommer 2000 wurde die Waldibachbrücke erneuert, nachdem die alte Brücke den Bedürfnissen des landwirtschaftlichen Verkehrs sowie den Sicherheitsanforderungen für die Fussgänger nicht mehr genügte. Projektierung und Bau erfolgte unter Leitung von Willy Leins. Dank seinem Entgegenkommen konnte die Brücke zu Kosten erstellt werden die für die Korporation erschwinglich waren.
Das Bild entstand anlässlich der Einweihung am 28. Sept. 2000

Im Frühjahr 1999, nach dem "Jahrhundertwinter", ist unsere Strasse abgerutscht:

Hier was die Presse dazu schrieb:
Dienstag 20. April 1999
Die Zeit drängt nach Matter Strassenrutsch Vor rund einem Monat rutschte ein Teil der Strasse Matt-Weissenberge den Hang hinunter. Bis jetzt konnten die Reparaturarbeiten nicht aufgenommen werden, obwohl die Zeit drängt.
Unter der ganzen Geschichte leiden vor allem die Bauern: Die vor rund einem Monat den Hang hinunter gestürzte Strasse zwischen Matt und den Weissenbergen ist auch heute noch nicht offen. Im Gegenteil: Der erneute Wintereinbruch hat den Beginn der Sanierungsarbeiten weiter hinausgezögert, da laut Forstdirektion nur bei trockenem Wetter gebaut werden kann. Und sind die Arbeiten einmal begonnen, sollen sie mindestens einen Monat lang dauern, schätzt der Präsident der Weg- und Strassenkorporation Weissenberge, Fridolin Stauffacher. Dabei wären die ansässigen Landwirte gerade jetzt dringend auf den Transportweg angewiesen: Der lange Winter ging ans Futter, Heu sollte gebracht, das Vieh transportiert werden. Doch vorerst heisst es: Warten auf den Frühling.
Copyright © 2001 by Südostschweiz Presse AG

Freitag 15. Oktober 1999
Die neue Strasse in die Weissenberge wird rege benutzt
Und noch ein Mosaiksteinchen im Kampf gegen die Winterschäden: Die im vergangenen März abgerutschte Strasse in die Weissenberge leistet wieder gute Dienste. Die Bauarbeiten haben sich bis in den Spätsommer hinein gezogen. Was jetzt noch fehlt, ist die Begrünung. Bis dahin herrscht eine gewisse Rutschgefahr.
Mitte März war es, als vom Schlittelweg Weissenberge-Matt rund 30 Meter Strasse abstürzten. Dort, gleich nach der zweiten scharfen Kurve beim Stall, bevor die Fahrt rasant nach hinten zur Sulzrunse führt, um dann gleich wieder retour und hinunter ins Krauchtal zu wenden, gerieten nach Schätzungen von Anwohnern einige zehntausend Kubikmeter Hang in Bewegung. Schlitteln war für den Rest des Winters jedenfalls passé. Mehr noch als die Rodelfans hatten jedoch die Vertreter der ansässigen Landwirtschaft zu leiden: Der fehlende Strassenabschnitt fehlte den Bauern erheblich. Der Schlittelweg ist nämlich der einzige fahrbare Zugang zur (gemäss Eigenwerbung) sonnigsten Siedlung im Kanton, und das Vieh oder das Futter kann nicht mit der Seilbahn in die Weissenberge transportiert werden. Da viele Matter Landwirte oben auf den Bergen wie auch drunten im Tal wirtschaften, sind sie auf eine intakte Verbindungsstrasse angewiesen.
Zuerst eine Notlösung
Auf die rund zweieinhalb Meter breite Lebensader verzichten mussten sie schliesslich doch nicht allzu lange: Nach Aussagen von Jürg Walcher, zuständiger Ingenieur beim Kantonsforstamt, konnte nach rund zwei Monaten eine erste Notlösung erstellt werden, so dass der Weg wenigstens passierbar war. «Ende August, Anfang September wurden dann die Sanierungsarbeiten inklusive Entwässerung am Hang an die Hand genommen, was nun noch fehlt, sind die Begrünung und die Aufforstung», erklärt Jürg Walcher die weiteren Schritte. Gepflanzt werden sollen im Frühling neben Gras nun auch Erlen und Weiden, um so künftigen Ereignissen vorzubeugen.
Das Ganze war nicht ganz billig: «Bisher belaufen sich die Kosten auf rund 270 000 Franken», weiss Jürg Walcher. Auch wenn zwei, drei kleinere Rechnungen noch ausstehen, liegt das durchaus in etwa im Rahmen des Kostenvoranschlages von 280 000 Franken. Zur Kasse gebeten wird vor allem die Öffentliche Hand: 93 Prozent der Aufwendungen werden von Bund und Kanton getragen, den Rest hat die Weg- und Strassenkorporation Weissenberge beizusteuern. Das sei machbar, denkt Korporationspräsident Fridolin Stauffacher-Rhyner, «doch wenn wir die Begrünungs- und Aufforstungskosten alleine berappen müssen, wird es kritisch.»
Immer noch Rutschgefahr
Kritisch könnte es auch im bevor stehenden Winter werden, nämlich was weitere Rutschungen betrifft: «Ich habe da Bedenken», sagt Fridolin Stauffacher. Und wer sich den (dem Sulzbach näheren) Teil des Hanges oberhalb der Strasse anschaut, dem fällt es nicht schwer, diese Ansicht zu teilen. «Das ist richtig», entgegnet Jürg Walcher, aber der Hang war schon vorher sehr steil und ist immer noch steil. Da haben wir wenig ändern können.» Doch genau deswegen seien ja die Aufforstungen geplant. So hofft man, grösseren Geländebewegungen vorzubeugen. Jürg Walcher: «Schneerutsche wird es sicher geben, kleinere Erdschlipfe möglicherweise auch, doch wären die nicht so schlimm.»
Rodler wie Bauern können sich also freuen: Ähnlich grosse Beeinträchtigungen wie in diesem Jahr sollte es im Jahr 2000 nicht mehr geben.
Text ROLF HÖSLI, Copyright © 2001 by Südostschweiz Presse AG

Vom Bau der oberen Strasse anfangs 80er Jahre

Ausgeführt in mehreren Etappen durch junge Leute vom Werkjahr Bülach
Die nachstehenden Bilder aus dem Bereich Oberguet-Hüsliberg-Bergli-Waldibach dürften von 1982 sein.










Durch das Ried im Waldibach werden Tannenäste als Unterlage eingebracht








Vorher gab es nur den Fussweg in die Weiden, der noch heute von den Wanderern benützt wird.



Strassenbau 1976 durch das Werkjahr Bülach

Gemäss dem nachstehenden Zeitungsbericht wurde das 400m lange Stück vom Geeren durch die Felswand und über die Brücke in die Lanzigweid gebaut. Mit etwas Phantasie ist dies auf den Zeitungsbildern zu erkennen.
Die Situation heute zeigt das nebenstehende Bild. Die sichtbare Befestigung aus grossen Steinen wurde 1997 erstellt, nachdem die Strasse am steilen Bachbord abgerutscht war.

Wo die erwähnte 2. Baustelle lag, ist nicht eindeutig auszumachen. Möglicherweise war das weiter oben in der Lanzigweid.




75 Jahre Strassen- und Wegkorporation Weissenberge, 8766 Matt

Neues von Charles Kaufmann über die Gründung 1922

An der Hauptversammlung vom 7. Juni 1997 im Restaurant Edelwyss konnte das 75-jährige Bestehen der Strassenkorporation gefeiert werden. Die vollständig erhaltenen Protokollbücher geben einen interessanten Einblick in die wechselvolle Geschichte der Strasse, wovon hier einiges aus den ersten 50 Jahren wiedergegeben ist. Gedankt sei hier auch Fridli Stauffacher und Gottlieb Elmer für ergänzende Informationen und J.J.Stauffacher für das Bild der Endirusbrücke. Die Situation nach der Siegfriedkarte von 1874
Am 18.Mai 1919 fand auf Initiative von J. Elmer, Buchs, die erste Versammlung der Liegenschaftsbesitzer am Weissenberg statt, um über "eine bessere Wegsame an die Weissenberge" zu verhandeln, nachdem schon seit 1901 immer wieder Wegverbesserungen verlangt wurden. Es soll "ein richtiger Schlittweg erstellt werden".
Bis dahin gab es nur den heute noch bestehenden Fussweg von Matt über die Weid, Gassberg und Fuchsenberg. In den Weissenbergen sind die alten Wegspuren zum Teil verwischt. Der alte Weg führte vom Rest. Weissenberge in der Fallinie direkt hinauf in den Zähigenhoschet (übers Hoschetbord, zum Kehrplatz beim "Schängä Gadä"). Der Fussweg bis ins Oberguet, am Reservoir vorbei wird heute noch rege benützt. Die Fortsetzung weiter in der Fallinie hinauf in die Weiden hingegen ist eher den Tourenskifahrern bekannt.
Die Krauchtalstrasse, auch Bruchstrasse genannt, bestand hingegen schon lange. Sie ist jedenfalls schon auf der Karte von 1874 eingezeichnet. Der Zugang ins Krauchtal erfolgte von den Weissenbergen her in mittlerer Höhe über den heutigen Wanderweg, wobei dieser damals von der Abzweigung im Meissenbödeli zuerst Richtung Geeren Höhe gewann und die Sulzrus weiter oben querte (siehe Kartenausschnitt). Schwerer zu finden ist die alte Wegspur vom "Ulmenstein" unterhalb der Endibrücke über das "Dreggloch" in den Bruch, obwohl dies ein meterbreiter Viehweg war. Der oberste Weg ins Sülzli über das Geerenriet ist heute nur mit Gummistiefeln zu empfehlen. Die Abzweigung im Geeren, dort wo der Weg vom Sattelberg ertmals den Wald berührt, ist wohl manchem Wanderer bekannt.

Die Liste der Gründer im alten Protokoll Am 28.Mai 1922 fand die Gründungsversammlung statt, nachdem man sich für eine 3 Meter breite Strasse mit neuem Trassee entschieden hatte, anstelle des Ausbaues des alten Fussweges zum Schlittweg. Es wurde beschlossen, die etwa kilometerlange Teilstrecke von der Bruchstrasse bis zum Hoschetbord sofort zur Konkurrenz auszuschreiben. Die Grundeigentümer stellten das Land unentgeltlich zur Verfügung.
Offerten wurden von Toneatti, Bilten (Fr.62'500) und Castelli, Alvaneu (Fr.46'000) eingereicht. Castelli hatte sich aber nicht einmal die Mühe gemacht, die Situation am Ort zu besichtigen. So erhielt Toneatti im Sept. 1922 den Auftrag. Der Bau erfolgte 1923/24.
1923 wurde pro Anlage Fr. 5.-- eingezogen. Dem müssen die damaligen Stundenlöhne von Fr. 1.-- für Arbeiter und Fr. 1.20 für den Strassenvogt gegenübergestellt werden. 1928 belief sich der Beitrag sogar auf Fr.13.44 pro Anlage. Schon damals kam der Ruf nach der Uebernahme der Strasse durch die Gemeinde, welcher alle paar Jahre wieder in den Protokollen zu finden ist. Wer nicht an der Hauptversammlung erschien, wurde mit Fr.1.-- bestraft. Der Apell gehörte zu den Traktanden.
Nachdem sich verschiedentlich Probleme beim Einzug der Beiträge ergaben, wurde 1930 beschlossen, "der Verwalter soll Rechnungen ausstellen, und die Mitglieder hätten das Geld demselben zu bringen", hingegen wurde wohl aus Kostengründen der Antrag abgelehnt, die Jahresrechnung zu vervielfältigen.
Aerger gab der Holztransport über die neue Strasse: Joh. Stauffacher-Schuler wird wegen "Ziehens eines Trämmels" mit Fr.2.- gebüsst. Folgenschwerer war der Transport aus den Waldungen der Gemeinde Engi, für den die Korporation Fr.20.-- forderte und der zudem für alle Zukunft durch ein Rechtbot unterbunden wurde. Im Jahr darauf war dies aber scheinbar doch wieder möglich, es soll aber "vom Klafter Fr.10.-- bezahlt werden". Nach verschiedenen Meinungen wurde aber viel mehr Holz transportiert als bezahlt. 1933 schliesslich wurde den Korporationsmitgliedern zugestanden, dass auch "bei aperem Boden in kleinem Masstabe Holz transportiert werden dürfe, wenn es vorn auf einem Wagen verladen ist, und nur hinten am Boden läuft. Ziehen und schleicken am blossen Boden soll wie bis anhin verboten sein ..."
1932 betrug die Bauschuld noch Fr. 13'865. Die Hauptversammlungen fanden zu jener Zeit entweder am Sonntag Nachmittag statt oder am Ostermontag.
1935 wurden die ersten Ferienhäuser veranlagt: Bäbler Obergut und Landis im "Gären" (Geeren), zudem sollen sie einen Anteil an die Bauschuld beitragen. 1937 folgte das Haus der Familie Bär, Schiben.
1937 gedachte man dem verstorbenen Initianten und bisherigen Präsidenten Jakob Elmer, Buchs. Peter Baumgartner wurde sein Nachfolger. Der Apell entfiel an dieser Versammlung, da die Mitglieder vollständig anwesend waren.
Die Krisenjahre zeigten sich in einer veränderten Beziehung zu Arbeit und Lohn. Im Gegensatz zum heutigen Problem, trotz massiv gestiegenen Löhnen überhaupt noch arbeitswillige Mitglieder zu finden, wurde damals festgelegt, dass sich jeder nur im Ausmass seiner Anlagen an den Arbeiten beteiligen dürfe. Wer nicht vom Strassenvogt ausdrücklich bestellt wurde, hatte keinen Anspruch auf Lohn für seine Arbeit. Sogar Reduktionen der damals schon tiefen Löhne wurden diskutiert.
1938 drängte sich nach sich häufenden Rutschen eine Entwässerung auf, die jedoch auf wenig Gegenliebe stiess, so dass Regierungsrat Hösli "die undankbare Aufgabe hatte, die ziemlich hartgesottenen Mitglieder für das Projekt zu erweichen", wie Aktuar Fritz Marti damals festhielt. Dies nützte jedoch wenig, so dass nach langem hin und her vom Regierungsrat schliesslich die Bildung einer Zwangskorporation verfügt wurde. Die Sache beschäftigt die Versammlungen viele Jahre lang bis schliesslich ein Ersatzprojekt zur Durchführung kam, indem das Wasser weit oben im Bergli (oberhalb dem Stygenberg) über den Sattelberg in die Gehrenrus abgeführt wurde.
1941 löst Jakob Marti, Endi, Peter Baumgartner als Präsidenten ab. In der kriegsbedingten Mangelsituation an Rohstoffen wurde sogar erwogen, eiserne Zaunpfosten aus ihren Betonfundamenten herauszureissen und gewinnbringend zu verkaufen.
Ein schweres Unwetter überführte am 31.Juli 1943 die Strasse in der Endirunse auf einer grossen Strecke, und es wurde ein Notweg erstellt, bis die Strasse schliesslich mit Militäreinsatz unter Leitung von H.Bäbler, Hätzingen, im Dezember wieder geöffnet werden konnte.
Es wurden Alternativen geprüft, die Strasse entweder bergseits der Endirus mit der Bruchstrasse zu verbinden, was Fr. 52'000 gekostet hätte, oder für Fr.26'000 durch einen Tunnel unter der Rus hindurch zu führen. Nachdem die Brücke im Feb. 1944 erneut überführt wurde, hat man die damalige steinerne Brücke schliesslich gesprengt, um einer Holzkonstruktion Platz zu machen, die bei drohendem Hochwasser abgebrochen werden konnte.
Die alte Endirusbrücke bevor sie 1944 gesprengt wurde. Rechts ist der Fussweg ins Dreggloch zu sehen. 1946 wurde debattiert inwieweit Motorfahrzeuge zugelassen oder überhaupt verboten werden sollten. 1947 wurde die Strasse aber gänzlich freigegeben.
1951 ereiferte man sich darüber, ob es angängig sei, dass Knechte weniger Lohn erhalten als Korporationsmitglieder, obwohl erstere mindestens gleichwertige Arbeit leisten. Von Umweltschutz wusste man damals noch wenig: Es war vielerorts üblich, die Hausabwässer in die Strassenkante abzuleiten, was im Laufe der 50er Jahre dann aber doch zu vermehrten Diskussionen führte und nach und nach verschwand.
1952 schliesslich sank das Interesse an der Strasse so tief, dass die Hauptversammlung mit 4 Herren aus dem Vorstand und einem einzigen anwesenden Mitglied nicht durchgeführt werden konnte. Als sie am 9.November nachgeholt werden sollte, wurde sie jedoch durch starken Schneefall vereitelt.
Es sollte aber anders kommen: Am 26.Juni 1953 setzte "sündflutartiger Regen bis hinauf über alle Berge" ein, der die Endibrücke mit "zum Teil unglaublich grossen Steinen" überführte, und Arbeiter, die die Strasse vor Ueberflutung schützen wollten, konnten sich erst im letzten Moment in Sicherheit bringen. Im Folgejahr kam am 11.Januar die Fugglawine bis in den Krauchbach und in den Chessel hinunter, riss die Brücke im Endi wieder mit sich und füllte das Tobel bis zum Bruchplatz hinunter mit Schnee, Holz und Schutt. Auch der Stall des Christoph Schuler im Bergli unterhalb der Wyenegg landete in selbiger Nacht im Chrauchbach. Am 15. August 1954, dem Tag der Elmerchilbi, kam erneut ein Erdschlipf aus der Levi unter den Weiden mit Schutt, Schlamm und Steinen, und riss diesmal auch die Brücke der Chrauchtalstrasse mit sich. "Eine trostlose Zuversicht für die Benützer", hielt der Aktuar in jenen Tagen fest. Hans Marti, Bauunternehmer Matt wurde mit der Instandstellung um Fr.5000.-- beauftragt, woran der Regierungsrat einen Beitrag von 50% sprach.
1962 übergibt der seit 1941 amtierende Präsident Jakob Marti-Rhyner das Amt seinem einhellig gewählten Sohn Dietrich Marti-Gees. Ebenso tritt Fritz Marti nach 40 Jahren als Aktuar zurück. Sein Amt übernimmt Joh.Jakob Stauffacher. Gewissenhafter und zuverlässiger Strassenvogt über die lange Zeit von 1932 bis 1971 war Dietrich Stauffacher-Bäbler ("Stygenberger").
1966 will man einen Schneepflug anschaffen. Da ein solcher Fr. 500.-- gekostet hätte, entschloss man sich zur Selbstherstellung. Dietrich Marti-Gees besorgte die Schreinerarbeiten und Christoph Baumgartner lieferte das Holz.
Als 1968 die Seilbahn gebaut wurde, protokolliert der Präsident seine Meinung, "dass nun trotz der Seilbahn die Strasse für den Winterverkehr geöffnet werden sollte. Es sei von früher her unsere Strasse vielen als prächtige Schlittelbahn in Erinnerung, und diese wird der Seilbahn nur zum Nutzen sein".
1971 Kam das Projekt zur Erschliessung der Weiden aufs Tapet, es sollte eine Güterstrasse mit Autofahrverbot werden. Der Bau erfolgte in Fronarbeit durch die Schüler des Werkjahres Bülach. In den Jahren 1972-74 erfolgte der Bau der Strecke Zähigenhoschet - Meissenbödeli - Oberguet - Schibe und bei der heutigen "Schweizer Familie" Feuerstelle vorbei bis zum Gaden in der Mülimaad, ab 1982 die Erweiterung ab der Schibe über Hüsliberg - Bergli - Waldibach bis zur Weide unterm Chloterberg, und wurde schliesslich bis 1990 bis zum heutigen Ende beim Weidengaden ausgebaut.
1981 übernahm die Korporation den Unterhalt der übrigen Fahr- und Wanderwege in den Weissenbergen, 1983 wurden diese zu Eigentum übernommen.