Von der Gründung der Weissenbergstrasse
Von Charles Kaufmann, Elm
Charles Kaufmann, Elm, beschäftigt sich seit längerer Zeit mit der Geschichte des Kleintales.
Von der Strassenkorporation Weissenberge konnte er antiquarisch das bisher als verloren geltende Anlageverzeichnis von 1922
erstehen. Er hat dieses in verdankenswerter Weise in die heutige Schrift übersetzt, uns zur Reproduktion überlassen und das Original der
Strassenkorporation zur Verfügung gestellt.
Wir freuen uns, hiermit einen weiteren interessanten EInblick in vergangene Zeiten anbieten zu können.
Weitere Links in diesem Zusammenhang:
Zu den aktuellen Ereignissen in der Strassenkorporation.
Von der Geschichte der Weissenberger Strasse
Vom Murgang 2010
Die Strassensanierung von 2010
Lassen wir Charles zu Wort kommen:
Geschichte der Strassen- und Wegkorporation Weissenberge Matt
Bis zur Erstellung einer Strasse von Matt auf Weissenberge mussten die etwa 60 Bewohner ihre
Ware für den täglichen Bedarf auf dem Rücken einen steilen Weg hinauftragen. Die
ursprünglich typische Walser-Streusiedlung war nur über diesen Weg erreichbar.
Am 18. Mai 1919 fand auf Initiative von Jakob Elmer aus Buchs die erste Versammlung der
Liegenschaftenbesitzer statt um über eine Verbesserung der Zufahrt zu Weissenberge zu
verhandeln. Der alte Weg führte vom Restaurant Weissenberge hinauf in den Zähigenhoschet
(über Hoschetbord zum Kehrplatz beim Schängä-Gadä). Die Krauchtalstrasse (auch
Bruchstrasse genannt), bestand schon länger.
Die Gründung einer Korporation stützt sich auf Artikel 59 Abs. 3 ZGB. Am 28. Mai 1922 fand
die Gründungsversammlung der Korporation Wissenberge statt. Die erste Teilstrecke
Bruchstrasse bis zum Hoschetbord wurde sofort zur Erstellung ausgeschrieben. Die
Grundeigentümer hatten ihr Land unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Baufirma
Toneatti erhielt im September 1922 den Auftrag zur Erstellung. Der Bau erfolgte 1923/24. Jakob
Elmer wurde Präsident der Strassen- und Wegkorporation und amtete bis zu seinem Ableben
im Jahre 1937. Sein Nachfolger wurde Peter Baumgartner.
Der Bau der Seilbahn Matt-Weissenberge erfolgte 1967 und brachte den Bewohnern zusätzliche
Erleichterung. Am 17. März 1984 wurden die Statuten der Korporation erneuert.

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Liste der beitragspflichtigen Grundstücke 1922 |
Nummern |
Name |
Grundeigentümer |
254 |
Fritterbergli |
Schuler Anton, Berg |
255 |
Michelbergli |
Schuler Anton, Berg |
257 |
Berg Wienenegg |
Marti Peter im Auen |
258 |
Fritterbergli |
Marti Fridolin im Endi |
260 |
Berg Under Endi |
Marti Fridolin im Endi |
261 |
Bergli Endi |
Marti Fridolin im Endi |
262 |
Berg Ober Endi |
Elmer-Stauffacher Johannes in (?) |
263 |
Berg Hoschet |
Stauffacher Johann Jakob |
264 |
Wohnhaus (Stützmaur) |
Stauffacher Johann Jakob |
265 |
Zähigenhoschet |
Stauffacher Johann Jakob |
266 |
Zähigenhoschet |
Elmer-Stauffacher Johannes |
267 |
Berg Hinter Endi |
Elmer-Stauffacher Johannes |
268 |
Gmürhoschet |
Marti Dietrich |
269 |
Hoschet und Gmür |
Marti-Bäbler Dietrich |
270 |
do. |
do. |
271 |
Berg Meissenboden |
Elmer-Marti Johannes |
272 |
Schulerberg u. Höschtli |
Elmer-Marti Johannes |
273 |
Berg Kölbigen |
Elmer-Marti Johannes |
274 |
Stigerberg |
Stauffacher Dietrich |
275 |
Berg Unter Geeren |
Stauffacher Johann Jakob |
276 |
Sattelberg |
Marti-Bäbler Dietrich |
277 |
Berg Geeren |
Marti Samuel Geeren |
278 |
Ohrenberg |
Baumgartner Johannes, Sattel |
279 |
Weidenberg |
Stauffacher Johann Jakob |
280 |
Weidenberg |
Stauffacher Heinrich, Hoschet |
281 |
do. |
do. |
282 |
Unter Hüsliberg |
Stauffacher (?) im Dorf |
283 |
Berg Waldibach |
Baumgartner Johannes, Sattel |
284 |
Berg Ober Engisboden |
Stauffacher Dietrich Schnabel |
285 |
Weidenberg u. Rietboden |
Marti Samuel Geeren |
286 |
Ohrenberg |
Baumgartner Peter, Vater |
287 |
Ober Ohrenberg |
Elmer Dietrich u. Konrad |
288 |
Berg Unter Engisboden |
Stauffacher Fridolin |
289 |
Lanzigweid u. Mülimad |
Baumgartner Peter, Sohn |
290 |
Berg Schiben |
Elmer Thomas u. Ernst |
291 |
Wölfligenhoschet |
Elmer-Stauffacher Johannes |
292 |
Berg Sattel |
Baumgartner Johannes, Sattel |
292 |
Suterheimet |
Marti-Bäbler Dietrich |
293 |
Ober Geeren |
Marti Samuel Geeren |
294 |
Berg Lanzigweid |
Elmer Jakob, Buchs |
295 |
Berg Müsliweid |
Elmer Jakob, Buchs |
296 |
Wienegg-Berg |
Schuler Anton, Berg |
296 |
Berg Hoschet |
Schuler Johannes, Krauch |
297 |
Berg Hoschet |
Stauffacher Johannes |
298 |
Berg Hoschet |
Baumgartner Peter, Vater |
Zur Diskussion steht ob das "Fritterbergli" der heutige Friggenberg sei und warum dies so hiess.
Ist das eine alte Bezeichnung oder hat der auswärtige Rastschreiber das nur nicht richtig verstanden ?
Für weitere Hinweise und Korrekturen sind wir dankbar.
Nützlich in diesem Zusammenhang mögen auch die Katasterpläne von 1948 sein:
Plan oberer Teil
Plan unterer Teil
Sowie die alten Protokolle:
Protokolle der Strassenkorporation von 1952 bis 1988
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